Seit seiner Einführung hat sich der Stuhl Rhomb still und leise als zeitgenössischer Designklassiker etabliert und ist in Architekturprojekten weltweit zu finden, von Boutique-Hotels und Bibliotheken bis hin zu Wohn- und Arbeitsräumen. Im Interview blickt Designer Simon Morasi Piperčić zurück auf die Entstehung von Rhomb, seine Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsteam von Prostoria und die Designprinzipien, die die anhaltende Relevanz dieses skulpturalen Holzstuhls gesichert haben.
Wie würdest Du den Geist des Stuhls Rhomb in wenigen Worten beschreiben?
Simon: Stille Präsenz, hohe Behaglichkeit, klare Persönlichkeit.
Welche Bedeutung hatte das Projekt, als Du Rhomb für Prostoria entwickelt hast, damals für die Marke und wie hat die Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsteam von Prostoria das endgültige Design geprägt?
Simon: Als Prostoria mich mit dem Auftrag für einen Stuhl kontaktierte, der sowohl für Luxusrestaurants als auch für anspruchsvolle Wohnräume geeignet sein sollte, suchten sie nach einer Kombination aus Behaglichkeit und einer starken skulpturalen Identität. Gerade zu dieser Zeit investierten sie in eine achtachsige CNC-Holzbearbeitungsmaschine, die völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnete. Sowohl die Ingenieure des internen Teams als auch ich lernten alle Möglichkeiten dieser Technologie im Laufe der Entwicklung kennen, was den Prozess extrem dynamisch machte. Rhomb wurde zu einer Art Manifest der technischen Fähigkeiten und des handwerklichen Könnens von Prostoria – denn hohen Komfort aus einer Massivholzkonstruktion zu erzielen, ist keine Kleinigkeit. Die Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Entwicklungsteam war intensiv und voller Begeisterung. Ohne diesen Austausch wäre die Komplexität des Designs nicht realisierbar gewesen.
Wie fühlst Du Dich im Rückblick, wenn Du siehst, dass Rhomb zu einem zeitlosen Favoriten unter Architekten und Designern geworden ist?
Simon: Natürlich bin ich stolz – vor allem, wenn ich von Architekten und Agenten höre, dass Rhomb als einer der bequemsten Holzstühle auf dem Markt gilt. Es ist eine Freude, ihn in Architekturprojekten zu sehen, wo seine Präsenz natürlich und gleichzeitig sorgfältig gewählt wirkt.
Welches Designelement von Rhomb ermöglicht es ihm, sich so leicht in verschiedene Innenräume einzufügen und der Zeit standzuhalten?
Simon: Ich denke, es ist eine Kombination aus dauerhaftem Komfort, einem Gefühl von Solidität und einem klaren, aber unaufdringlichen Charakter. Man kann stundenlang darauf sitzen und es fühlt sich immer noch stützend und vertraut an. Seine skulpturale Form fängt das Licht subtil ein, sodass es sich problemlos in verschiedene Innenräume einfügt und dennoch seine Einzigartigkeit behält.
Was ist das Geheimnis des anhaltenden Erfolgs und der Vielseitigkeit des Stuhls Rhomb?
Simon: Er hat eine klare Form, dominiert aber nicht den Raum. Er ist bequem, robust und fügt sich problemlos in vielfältige Umgebungen ein. Er ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich – von naturbelassenem oder lackiertem Holz bis hin zu leuchtenden Farben – sowie in zwei Polstervarianten der Sitzfläche und einer großen Auswahl an Stoffen.
Wie hat sich Deiner Meinung nach die Art und Weise, wie Kunden Rhomb nutzen und erleben, im Laufe der Jahre verändert?
Simon: Die Kunden legen nach wie vor Wert auf dieselben Schlüsseleigenschaften: Behaglichkeit, Langlebigkeit und eine wiedererkennbare Form. Daran hat sich nichts geändert. Mir fällt jedoch auf, dass der Stuhl heute in einem breiteren Spektrum von Räumen eingesetzt wird, als wir ursprünglich dachten – darunter Boutique-Hotels, Bibliotheken und private Räume. Diese Anpassungsfähigkeit zeigt, dass Design offen für unterschiedliche Interpretationen und Kontexte ist.
Welche Eigenschaften von Rhomb schätzen Architekten am meisten?
Simon: Ich glaube, sie schätzen die Klarheit der Konstruktion und die Tatsache, dass seine Form seine Funktion direkt widerspiegelt. Er hat eine starke, wiedererkennbare Geometrie – vertraut und doch besonders. Diese Kombination aus Komfort, Identität und Ausgewogenheit macht ihn in einer Vielzahl von Innenräumen einsetzbar.
Gibt es ein Projekt, bei dem Du Rhomb gesehen hast, auf das Du besonders stolz oder das Dich überrascht hat?
Simon: Ich habe mich besonders gefreut, ihn in Projekten wie Casa di Campo (Neil Architecture), The Courtyard House (Page Stewart), The Walnut House (Adam Kane) und sogar der Starbucks-Zentrale in London zu sehen.
Was hat Rhomb Dir über Design beigebracht, das Bestand hat und relevant bleibt?
Simon: Rhomb hat mir gezeigt, dass Designobjekte überleben, wenn sie gut verarbeitet, bequem und leicht verständlich sind. Unaufdringliches, aber selbstbewusstes Design ist oft das Erfolgsrezept für ein langlebiges Produkt.